Samstag, 20. Oktober 2012

Die Gretchenfrage... oder was ist mit Honig?

Colony Collapse Disorder. Weltweit sterben immer mehr Bienen - aus bisher unbekannten Gründen. So zumindest offiziell. Da wird von Pestiziden und der Vorroamilbe als mögliche Ursachen geredet, über Unter- oder einseitige Ernährung der Bienenvölker nachgedacht, mit der Verfütterung von Maissirup spekuliert. Eins ist sicher: Die Beziehung zwischen Mensch und ihrem Honiglieferant ist beschreibend für das gesamte Verhältnis zwischen Mensch, Tier und seiner Umwelt. In China sollen die Imker bereits selbst in Bäume klettern und die Blüten von Hand bestäuben...

Als ich mich mit der veganen Ernährungs- (und Lebens-)weise zu beschäftigen begann, stellten sich einige Fragen - darf ich dies noch essen oder jenes? Zählt dies oder das zu tierischen Produkten? Und auch Honig spielte eine zentrale Rolle in diesen Fragen. Ist Honig vegan? Die Bienen sammeln ja von sich selbst aus die Blütenpollen und produzieren daraus mittels Ausscheidungsprozessen den Honig - sie werden also nicht dazu gezwungen.
Aber: Die Bienen produzieren Honig für sich selbst, um ihn als Futter und Energiequelle zu nutzen und damit durch den Winter zu kommen. Der Mensch nimmt diesen Honig nun für die eigene Nutzung und verfüttert statt dessen Zuckerwasser an den Bienenstock.

Honig gilt als tierisches Produkt - sich vegan zu ernähren bedeutet hingegen, keine tierischen Produkte zu verarbeiten. #vegansofig hat die Beantwortung der Frage, ob Honig vegan ist, anschaulich dargestellt:

Quelle: vegansofig

Und schreibt dazu: "If it comes from an animal = not vegan. By definition, animal products that are not flesh are considered vegetarian. (...) Bees are an essential part of life. We need to leave bees alone and let them pollinate as they would naturally. However, this fact does not somehow make the consumption of bee byproducts as "vegan". Bees produce honey by swallowing nectar into their crop, regurgitate it, add enzymes (spit), chew, swallow and repeat many times."
Für mich ist diese Erklärung verständlich und nachvollziehbar. Mit der Entscheidung, vegan zu leben, habe ich auch schweren Herzens Honig von meiner Liste gestrichen und bin froh darüber - nicht nur, weil mir diese Informationen gar nicht so bewusst waren, sondern auch, weil ich so neue Produkte wie Agavendicksaft oder Ahornsirup kennenlernen durfte.

Der Dokumentar-Film "More than Honey" erzählt honigsüß und bitter vom Leben der Bienen und wird im Rahmen des Münchner Klimaherbst am 21. Oktober in einer Sondervorführung im Arri-Kino als deutsche Vorpremiere (Kinostart 8. November) gezeigt. Für den Film reiste Regisseur Markus Imhoof fünf Jahre rund um die Welt, beobachtete und begleitete Bienen.

3 Kommentare:

  1. Toller Beitrag ... ich mache meinen "Honig" selbst, Ich bin zwar kein Bienchen ... aber Fleißig ;)
    Hier schicke ich dir mal die Links von meinen veg. Süßquellen ...
    http://verbotengut.blogspot.de/2011/05/tannenspitzenhonig-tannenschosslihonig.html
    http://verbotengut.blogspot.de/2012/04/lowenzahnhonig.html
    Die sind genaus toll wie Bienenhonig, wenn nicht noch besser ;)

    Das ist doch was ... oder ?

    Liebe Grüße Kerstin

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    1. Wow! Vor allem der Tannenspitzenhonig schaut super aus!!! Löwenzahnhonig habe ich schon mal bei alles-vegetarisch bestellt, fand den geschmacklich aber nicht sooo überzeugend. Da schmeckt mir Agavendicksaft irgendwie besser. Aber den Tannenspitzenhonig würde ich probieren... toll auf jeden Fall!!!

      Liebe Grüße,
      Regina

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    2. Liebe Regina,

      der Tannenspitzenhonig ist wirklich lecker, konnte schon einige vom Geschmack überzeugen.
      Probiers mal im Frühjahr aus, bin mir sicher dass er dir schmecken wird.

      LG Kerstin

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