Samstag, 7. Juli 2012

Ameisen, meine Yogamatte und jede Menge Schweiß

Der Boden unter meinen Füßen ist weich und uneben. Balance finden? Erstmal nicht jetzt. Ich schließe die Augen, rolle die Schultern zurück, atme tief durch die Nase ein. Frische Luft. Es ist Samstagmorgen. Halb zehn. Ich bin im Park.

Einatmen. Ich strecke die Arme über die Seite nach oben. Schaue an den Fingerspitzen vorbei auf ein grünes Blätterdach über mir. Ausatmen. Vorwärtsbeugen. Um diese Uhrzeit fällt mir das noch schwer. Ich beuge die Knie leicht. Einatmen. Den Rücken gerade strecken. Ausatmen und wieder nach unten beugen. Mit den Beinen steige ich zurück in das Brett.
Ich beuge die Arme. Die Nasenspitze kitzelt im taufrischen Gras als ich mich nach vorn schiebe in den herauf schauenden Hund. Der Blick gleitet nach oben. Durch das Blätterdach kommen vereinzelte Sonnenstrahlen. Ich hebe den Hintern, roll über die Fußspitzen und drücke mich in den herab schauenden Hund. Da sehe ich sie. Die Ameise. Läuft einfach so quer über meine grüne Yogamatte. Guten Morgen.
Als ich wieder nach vorne zu den Händen steige, ist die Ameise zum Glück wieder aus dem Weg. Ausatmen. Einatmen. Der erste Sonnengruß beim Outdoor-Ashtanga-Kurs mit Katja ist geschafft. Und der Schweiß läuft. Obwohl es erst halb zehn ist, schwebt bereits eine drückende Schwüle in der Luft. Als Vorhersagung der Hitzewelle an diesem Tag. Zum Glück haben wir uns einen Schattenplatz gesucht. Trotzdem ist es warm. Der leichte Windhauch eine angenehme Erholung zwischendurch. So sollte Ashtanga immer sein.


Außer uns Yogis laufen nur ein paar vereinzelte Jogger durch den Park an uns vorbei. Sie kommen und gehen. Keine Zaungäste. Zum Glück. Der einzige konstante Zuschauer ist Katja's Hund. Wobei ich glaube, dass er mehr mit seinen Leckerlis beschäftigt ist, als unseren Bewegungen der Ashtanga-Reihe zu folgen.
Wir bewegen uns die erste Ashtanga-Serie. Nach 90 Minuten geht nichts mehr. Und doch so viel. Trotz der drückenden Luft fielen mir die Asanas leichter. Obwohl der Schweiß in Bächen läuft fühle ich mich erfrischt, regeneriert. Lag es an der Frische? Dem Grün um uns herum? Der Leichtigkeit durch den Hund? Oder motivierte mich die Ameise, die immer wieder den Weg auf meine Matte suchte?
Ich bin nicht sicher was es war, aber auf jeden Fall war das Outdoor-Yoga eine ganz neue Erfahrung und ich bin ein neuer Fan davon.

Nachtrag: Wer auch Lust auf Outdoor-Yoga hat kann sich hier über die nächsten Termine informieren - wenn Samstag (14.7.) schönes Wetter ist, findet es z. B. wieder statt!

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